Medien

Sex matters! Ist Journalismus für die Generation Z schon Aktivismus?

Stage 5
Timm Giesbers, Lea Brockmann
Gender, LGBTQ+ und Diskriminierung bewegen die Gen Z und wer für sie Journalismus macht, muss sich positionieren. Aber wie können wir dabei kritisch bleiben? Das Team von reporter (funk) stellt sich die Frage, wo Aktivismus anfängt und wie man mit klaren journalistischen Standards frei von Stereotypen über diskriminierte Gruppen berichten kann.
Für viele junge Menschen, die zur Generation Z zählen, sind Gender, Sexualität und Gleichwertigkeit Grundsatzthemen. Deshalb machen wir von reporter für unsere Communitys auf Youtube, Snapchat, Instagram und Facebook häufig Reportagen wie die über schwangere Trans*männer, “Konversionstherapien”, die Superstraight-Debatte oder queere Schönheitsideale. Weil unsere Community danach fragt aber auch, weil wir unsere Aufgabe darin sehen, Minderheiten sichtbar zu machen und gesellschaftliche Debatten anzuregen. Doch wie können wir glaubhaft aber kritisch mit der Community über die Community sprechen?  Wir von reporter respektieren unsere Protagonist:innen nicht nur, sondern bestimmte Werte sind für uns nicht verhandelbar. Gleichzeitig wollen wir Debattenräume eher eröffnen als schließen. Deshalb fragen wir uns in der reporter-Redaktion beinahe täglich: Wo verläuft die rote Linie zwischen Berichterstattung und Aktivismus?  Als Teil von funk ist es uns wichtig, journalistisch-kritisch vorzugehen und mit professioneller Distanz zu berichten. Gleichzeitig offenbaren wir in unseren Filmen, dass wir als Menschen selbst mitfühlen. Statt einer niemals erreichbaren Objektivität wollen wir professionelle Subjektivität mit Raum für andere Deutungen. Wir weisen auf Missstände hin und benennen Diskriminierung, wo wir sie erleben. Das geht aber nur glaubhaft, wenn wir selbst Stereotype nicht reproduzieren und Diskriminierungen in der eigenen Berichterstattung reflektieren.  Besonders beim Thema LGBTQ können und wollen wir nicht neutral sein: Auch in der Redaktion von reporter arbeiten queere Menschen - selbstverständlich auch vor der Kamera. Was bedeutet es dann, wenn wir als Journalist:innen selbst zu Betroffenen und spätestens dann auch als Aktivist*innen wahrgenommen werden?  Wir möchten in unserem Beitrag transparent machen, wie wir in der Redaktion darüber diskutieren - und welche Tools und Standards wir uns erarbeitet haben. Wir berichten aus unserem Redaktionsalltag, wie wir zu unseren Themen und deren Umsetzung kommen. Und wir nehmen das Publikum mit in unsere internen Debatten - so möchten wir gemeinsam mit der Audience unsere Haltung zum Spannungsfeld zwischen Aktivismus und Journalismus offen diskutieren.

Additional information

Type Vortrag
Language German

More sessions

Pending
Medien
Uros Rankovic
Location: Club This cloud is the place to store your data - fears, hopes, anxiety, emotions in general so that you don’t have to clutter up your personal physical and mental hard drive. Step into the cloud and say something - break all your blockages!
Pending
Medien
Yeeun Namkoong
Location: Gather Town "Scattered Revision" is an exploration of the idea of memory as a construction, always subject to change and revision.
6/8/22
Medien
Christian Humborg, Anna von Garmissen, Nadine Bilke
Stage 2
Der Zugang zu verlässlichen Informationen über Politik, Gesellschaft und Wissenschaft ist wichtiger Bestandteil der Teilhabe an Wissen und Kultur. Ein großer Teil der journalistischen Arbeit weltweit, einschließlich Überprüfung von Fakten, wird öffentlich finanziert. Diese Arbeit sollte daher der Öffentlichkeit nachnutzbar zur Verfügung stehen.
6/8/22
Medien
Frank Doelger, Antje Boetius, Barbara Eder
Stage 3
Die Macher der ZDF Thriller-Serie „Der Schwarm“ stellen das neue internationale Großprojekt vor und tauchen ein in ein hochrelevantes Thema, das aktueller denn je ist: Es geht um den Schutz der Meere und die Frage, welche Relevanz fiktionale Stoffe für den gesellschaftlichen Diskus haben können.
6/8/22
Medien
Georg Restle, Ina Ruck, Katrin Eigendorf
Stage 4
Der Krieg in der Ukraine stellt Journalist*innen, die aus der Ukraine berichten, vor große Herausforderungen: Wie seriös kann die Lage vor Ort beurteilt werden, wenn der Krieg der Berichterstattung Grenzen setzt?
6/8/22
Medien
Nándor Hulverscheidt
Workshop T
Wie fühlt es sich an, verloren geglaubte Orte wieder begehen zu können? Wir machen es möglich - mit Minecraft, live auf Twitch. Das ist Heimwehpixel_WDR. Exklusiv bauen wir die Kalkscheune der #rp07 nach und begehen sie mit den Macher*innen, unserem Host Ingo und euch! Du spielst Minecraft? Dann bring deinen Laptop mit und komm dazu! #rpMoment
6/8/22
Medien
Hasnain Kazim
Stage 1
Regelmäßig bekommt der Autor und Schriftsteller Hasnain Kazim hasserfüllte Leserpost, weil er Extremisten kritisiert (und gerne auch mal provoziert). Weil eine Zeitlang immer gefordert wurde, man möge die "Sorgen und Nöte der Menschen ernst nehmen", "den Dialog suchen" und "mit ihnen auf Augenhöhe reden", tat Kazim genau das.