Erstmals in Kurzfassung. 2020 zeigt die Goetheanum-Bühne wieder Goethes ‹Faust 1 und 2›
Goethes ‹Faust› hat nichts an Aktualität verloren und stellt sich auch heute zentral in die Entwicklungsfragen der Gegenwart: die Sinn- und Geistsuche in der individuellen Biografie und der Welt, die sozialen und zwischenmenschlichen Verwirrungen sowie die Fragen nach dem Bösen bis zur menschenverachtenden Gewalt.
Faust ist, wie sein Vater, Arzt und wirft auf diese existenziellen Fragen einen besonderen Blick. Wir wollen diesen Motiven nachgehen und uns mit den Fragen der geistigen Entwicklung des Menschen in der Auseinandersetzung mit dem Bösen, mit Abgründen und Schwellen in der biografischen Entwicklung sowie den Fragen um Krankheit und Tod beschäftigen. Welche Botschaften gibt hierzu das ‹Faust›-Drama und welche Überwindungskräfte werden entwickelt?
Wir lernen geistige Entwicklungswege kennen, die aus der Sehnsucht nach dem Daseinsgrund der Welt geboren sind. Aber auch das Mysterium der Liebe erscheint in seinen leiblichen, seelischen und geistigen Qualitäten und seiner heilenden Wirksamkeit. Schließlich geht es in weitem Sinne um die Begegnung mit dem Leben und den Lebenskräften der Natur bis hin zu deren Beherrschung in der Schaffung eines künstlichen Menschen. Das gesamte Geschehen ist von einem ungebrochenen Entwicklungswillen durchzogen, der als Kraft des werdenden Menschen von Stufe zu Stufe führt.
Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Begegnung mit Goethes ‹Faust› und die Arbeit an seinen großen Entwicklungsmotiven!
Michaela Glöckler · Matthias Girke · Georg Soldner