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Abschied von Twitter: Er ist nötig und fällt schwer, aber zusammen schaffen wir das.

Stage 5
Luca Hammer
2016 wollten Nutzer*innen Twitter kaufen, 2022 hat Elon Musk es getan und zeigt seitdem wie wenig er davon versteht. Eine Zusammenfassung der Fehlentscheidungen, was das für uns alle bedeutet und warum das Fediverse eine Alternative ist, die weder einem Unternehmen noch den Nutzer*innen gehört.
Twitter war die letzten zehn Jahre mein Spezialinteresse. Ich habe nicht nur zahlreiche Analysen mit Twitterdaten erstellt und Vorträge über Twitter, Communitys und Empörungswellen gehalten, sondern auch mein Privatleben auf Twitter organisiert. Seit der Übernahme durch Musk versuche ich mich von Twitter zu lösen. Emotional hat das größtenteils funktioniert, aber praktisch sind noch immer zu viele Kontakte dort aktiv und ich verfolge weiterhin was mit dem Unternehmen passiert. Twitter ist jetzt der Spielplatz eines Milliardärs und kann nicht mehr einer der zentralen Orte für öffentlichen Austausch sein. Musk hat viele wichtige Mitarbeiter*innen entlassen, die sich um die Bekämpfung von Falschinformationen, verdeckten Kampagnen und Spam gekümmert haben. Er hat Funktionen abgedreht, die das Erkennen von Automatisierung vereinfacht haben und den Datenzugriff für Forscher*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen erschwert. Er ist ein Troll, der sich daran erfreut, wenn andere sich über ihn aufregen. Er kündigt Änderungen an und setzt sie nie um oder ändert sie beliebig ab. Das Fediverse mit Mastodon als der bekanntesten Software ermöglicht einen direkten Austausch wie er auf Twitter möglich war ohne dass es jemanden oder etwas gibt, das es besitzt. Jede einzelne Instanz gehört trotzdem einer Person, die die Instanz betreibt. Ohne Vertrauen geht es nicht. Die Dezentralisierung bringt einige Vorteile und Potentiale, aber auch Nachteile und Risiken. Aber ein Risiko hat es nicht: Dass ein Milliardär es kauft und kaputt macht.

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Type Vortrag
Language German

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Jens Scholz
Location: Festsaal Kreuzberg
6/5/23
Net for Good
Thuy Nga Trinh, Alvar Freude
Hoppetosse
Im Alltag erzählt niemand den Nachbarn, dass man Fußpilz hat. Aber viele buchen Arzttermine online, und geben den Grund an. Was passiert wirklich mit unseren Daten im Internet und warum brauchen wir gerade in Zeiten der Digitalisierung Datenschutz dringend? Ein Appell für Informationelle Selbstbestimmung und mehr Wertschätzung für den Datenschutz.
6/5/23
Net for Good
Juliane Chakrabarti, Julia Bauer, Christina Hübers
Workshop Festsaal
Öffentlich sichtbare weiblich gelesene Menschen, wie z.B. Influencende, Gamende, Journalist*innen, Aktivist*innen und Politiker*innen sind in besonderer Weise von digitaler Gewalt betroffen. Digitale Zivilcourage, Moderation und eine engagierte Community sind starke Mittel um Hasskommentare zu bekämpfen.
6/5/23
Net for Good
Nermin Fazlic
Foyer
Wie kann Künstliche Intelligenz im Sinne des Gemeinwohls und zum Wohle nicht nur einiger weniger, sondern möglichst vieler eingesetzt werden? Bereits zum 3. Mal wurden hierzu Ideen im Rahmen des Ideenwettbewerbs der Civic Innovation Platform gesucht. Erfahrt bei der Preisverleihung, welche Teams überzeugen konnten und erfahrt mehr über die Ideen!
6/5/23
Net for Good
Mads Pankow
Foyer
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, ihre Entwicklung rasant. Doch: Wofür genau lässt sie sich eigentlich nutzen? Und wie können wir dafür sorgen, dass ihr Einsatz dem Gemeinwohl zugutekommt? Begebt euch mit uns auf Spurensuche und lasst uns gemeinsam Potenzialfelder für den Einsatz von KI für das Gemeinwohl aufdecken!
6/5/23
Net for Good
Malte Engeler
Lightning Box 2
Die DSGVO trat an, um die Macht der digitalen Plattformen herauszufordern. Die geltenden ökonomischen Verhältnisse stellte sie aber nicht Frage. Stattdessen glaubt das geltende Datenschutzrecht an die Macht des Individuums. Aber wie wirksam ist digitale Selbstbestimmung unter kapitalistischen Verhältnissen? Und was würde Marx zur DSGVO sagen?
6/5/23
Net for Good
Lea Pfau
Stage 3
Die Digitalisierung der Verwaltung ist eine Mammutaufgabe, an der sich auch zivilgesellschaftliche Akteur*innen beteiligen. Das birgt enormes Potenzial, verläuft aber nicht immer reibungslos. Ich habe nachgeforscht: Welche Rolle(n) spielt die Zivilgesellschaft bei der Digitalisierung des Staates heute? Wo hakt es? Und wie kann es besser gehen?